Unsere diesjährige Motto-Frage der Sommerakademie für integrative Medizin lautet: „Wie wollen wir uns begegnen?“.

Um möglichen Antworten auf diese Frage näher zu kommen werden wir uns vor allem mit dem Thema „Menschenbilder“ beschäftigen.
Der Begriff Menschenbild meint das Verständnis des Menschen unter Einbezug naturwissenschaftlicher, medizinischer, sowie philosophischer und anthropologischer Herangehensweisen.
Wir wollen uns anschauen wie ein Menschenbild entsteht und worauf es sich beruft; wollen hinterfragen, in wieweit ein solches Model der Realität des einzelnen Menschen gerecht werden kann und reflektieren, wie es unser Denken, Handeln und die Begegnungen mit uns selbst und unseren Mitmenschen beeinflusst.

Menschenbilder sind geprägt von Kultur, Wissenschaft, Erziehung und von individuellen Erfahrungen und Gelerntem, es liegt unserem Denken und Handeln zugrunde, doch wir sind uns dessen in der Regel nicht bewusst. Wir könnten also sagen, dass wir ein Menschenbild nicht haben, sondern vielmehr in einem Menschenbild sind. Denn ein Menschenbild erlernen wir nicht aktiv oder bekommen es beigebracht – vielmehr werden wir in ein solches hineingeboren oder übernehmen es mit dem was wir lernen.

Gerade in der Medizin erscheint uns das Bewusstmachen und Hinterfragen des Menschenbildes, in dem wir uns befinden, als sehr wichtig, denn es liegt unmittelbar unserem Konzept von Gesundheit, Krankheit, der Therapie und unserer Beziehung zu den Patienten zugrunde.

Unser Anliegen ist es, zu einem Menschenbild in der Medizin beizutragen, welches offen, dynamisch und differenziert der Realität des einzelnen Menschen gerecht werden kann, sodass wir auch in unserer Tätigkeit in einem heilenden Beruf dem individuellen Menschen gerecht werden und eine empathische, menschliche, liebevolle und heilsame Begegnung ermöglichen können.

Wir wollen uns bewusst machen, wie unser eigenes Menschenbild aussieht und und auf welchen Bildern, Metaphern, Begrifflichkeiten und Ideen es beruht. Wir wollen den Mut haben dieses zu durchdenken und zu hinterfragen.
Dafür werden wir uns mit verschiedenen Konzepten von Menschenbildern aus unterschiedlichen medizinischen Richtungen beschäftigen. Es wird z.B. um die reduktionistische Sicht, das Leib-Seele-Problem, Spirituelle Fragen und mögliche erkenntnistheoretische Ansätze gehen. Insbesondere wollen wir uns in diesem Zusammenhang mit dem Verständnis von Gesundheit, Krankheit, Heilung und Salutogenese auseinandersetzen.

Indem wir die Frage stellen „Wie wollen wir uns begegnen?“, reflektieren wir uns selbst in Bezug auf unsere Interaktionen in der Gemeinschaft und haben so die Möglichkeit ein bewusstes Menschenbild in uns entstehen zu lassen, welches uns den Antworten auf diese Frage näher bringen kann.

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